Seit einiger Zeit absolviere ich, wenn es sich ergibt, mein Lauftraining auf Trails in Wäldern, in den allgäuer Bergen und auf Fernwanderwegen Deutschlands. Es ist ein fantastisches Gefühl auf einem 30 cm breiten Weg unterwegs zu sein, über Stock und Stein zu springen, Bäche zu überqueren und vor allem bei Fernwanderwegen nicht zu wissen, welch schönes Stück Natur einen hinter der nächsten Kurve oder dem nächsten Hügel erwartet. Diesen Spirit des Trailrunnings wollte ich nun auch einmal in einem Wettkampf erfahren und nahm vergangenen Sonntag am Alpseelauf in Immenstadt teil. Auf 25 km rund um den großen und kleinen Alpsee waren knapp 950 Höhenmeter zu bezwingen. Den ganzen Samstagnachmittag sowie in der Nacht zum Sonntag hatte es geregnet und auch bis zum Start ließ der Regen nicht nach.

 

Um 8 Uhr fiel der Startschuss und wohlwissend, dass 25 anstrengende Kilometer vor mir lagen, ging ich den Lauf in moderatem Tempo an. Ab Kilometer drei ging es dann erstmals bergauf und bis zum höchsten Punkt auf 990 m konnte ich einige Läufer überholen. Eine krasse Erfahrung war nun das anschließende Bergablaufen: der Regen hatte den Untergrund so stark aufgeweicht, dass das Laufen auf Wiesen, Feldern und abschüssigen Trails mit Wurzeln und Holztreppen zu einem Drahtseilakt zwischen rutschen, kleinen Kletterpassagen und Balancehalten wurde. Den Downhill heil überstandend führte die Strecke nach zwei kleineren Hügeln nun zurück zum Alpsee. Ab Kilometer zwölf verlief die Strecke schließlich auf einem Schotterweg direkt am See entlang und war fünf Kilometer lang komplett flach. Die vielen, meterlangen Pfützen in diesem Abschnitt mussten durchschritten werden und raubten enorm viel Kraft. Trotzdem konnte ich ein hohes Tempo anschlagen und zum Vordermann aufschließen. Bei Kilometer 17 lag ich schließlich auf Platz zwölf und mit den ersten Metern des folgenden Anstiegs begann die Quälerei. Niedrig waren mein Tempo und meine Herzfrequenz zuvor nicht, doch nun schoss der Puls so richtig nach oben. In kleinen Stakkatoschritten quälte ich mich nach oben, um danach in einigen Kehren wieder bergab zu laufen. Nicht mehr genau Bescheid wissend über das Höhenprofil der letzten fünf Kilometer dachte ich, dass keine Berge mehr kommen und es nur noch flach bis zum Ziel sei. Doch dabei täuschte ich mich gewaltig. Bis Kilometer 24 ging es immer wieder bergauf und bergab, in Serpentinen über Wurzeln, Steine, schmale Holztreppen und durch kleine Bäche. Die zahlreichen Anstiege nach dem Bergablaufen waren der pure Wahnsinn für die müden Oberschenkel. Doch trotz der Anstrengung und Schwierigkeiten konnte ich bis auf einen heraneilenden Läufer in diesem Abschnitt meine Position halten. 500 Meter vor dem Ziel hatte ich wieder Asphalt unter den Füßen, machte auf den letzten Metern in Immenstadt nochmal ein bisschen Tempo und erreichte das Ziel schließlich in 02:08:20 auf dem 13. Gesamtplatz (AK Platz 5). So ein Traillauf ist etwas komplett anderes als ein Straßenlauf und daher bin ich vollends zufrieden mit dem Ergebnis bei meinem ersten Wettkampf in dieser Form und freue mich nun auf meinen Saisonhöhepunkt beim Allgäu Panorama Marathon in Sonthofen am 24. August.

 

So abwechslungsreich und naturverbunden Trailrunning auch ist, bin ich aber eben doch Triathlet und werde in der kommenden Saison meinen Fokus wieder darauf legen und voll angreifen! ;)

 

 

 

 

 

 

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